GUTE GEWOHNHEITEN
- martina3416
- vor 3 Tagen
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Gute Gewohnheiten entstehen durch Einüben. Deshalb die Gitarre. Es könnte jedes andere Instrument und viele andere Tätigkeiten könnten an dieser Stelle stehen.
Gewohnheiten prägen unser Leben. Fast die Hälfte aller unserer Handlungen tun wir, weil wir sie uns angewöhnt haben. Wir bemerken gar nicht, was wir tun. Autopilot sagen wir manchmal. Und das ist sinnvoll, weil wir auf diese Weise von Entscheidungen entlastet sind. Wenn wir uns für alles im jeweiligen Augenblick entscheiden müssten, könnten wir schier nicht leben.
Das Gewohnte fällt uns leicht.
Wir tun es unbewusst. Außer, wir machen es uns bewusst.
Wenn uns eine Tätigkeit mal schwer fällt, macht die Gewohnheit es uns leichter.
Außergewöhnliches braucht eine Entscheidung, Energie und Konzentration.
Etwas abgewöhnen oder neu angewöhnen ist ein Lernprozess, für den wir uns entscheiden.
Wie ein Instrument üben: immer wieder das Gleiche auf die gleiche Weise.
So kann aus etwas Neuem eine vertraute Gewohnheit werden.
Alles ist schwierig, bevor es leicht wird. (Moslik Saadi)
Oft hören wir auf, bevor es leicht wird. Und starten vielleicht wieder neu, weil wir es wirklich wollen. Kann sein, im zweiten Anlauf (oder dritten oder vierten ...) halten wir länger durch und es wird leichter.
Zyklusbeobachtung als neue Gewohnheit
Bei der Zyklusbeobachtung geht es um eine Gewohnheit. Zervixschleim beobachten und Temperatur messen und dokumentieren. Das sieht am Anfang nach viel aus.
Was hilft, eine neue Gewohnheit einzuüben?
Die amerikanische Psychologin Wendy Wood ist führend im Bereich Gewohnheitsforschung. Ihre Tipps lassen sich auch auf die neue Gewohnheit Zyklusbeobachtung anwenden. Ihr Buch heißt "Good habits - bad habits".
Interessant ist der englische Untertitel: The Science of Making positiv Changes that stick. Die Gewohnheiten sollen halten!
Wenn du eine neue Gewohnheit etablieren willst, dann
schaffe für diese Gewohnheit eine attraktive und naheliegende Umgebung. Alles, was du brauchst, hast du vorbereitet. - Die Gitarre steht einladend bereit an einem Wohlfühlort, dazu auch Notenständer und die Noten vom Lieblingsstück.
wiederhole die Tätigkeit! Leichte Gewohnheiten lernen wir schnell. Für komplexe Abläufe muss die Ausübung öfter bzw. länger erfolgen. Eine schwere Stelle in einem Stück muss entsprechend öfter gespielt werden und jedes Mal so aufmerksam und langsam, dass keine falschen Töne eingeübt werden.
sei bereit für die überraschende Belohnung, die durch die Gewohnheit entsteht. - Die Freude an dem Moment, in dem das Stück schön klingt und die schwere Stelle leicht gelingt.
Angewendet auf die Zyklusbeobachtung hier einige Gedanken, die deine Entscheidung für Zyklusbeobachtung tragen können:
Der Sinn der Gewohnheit soll für dich „warm“ und persönlich sein.
Hier ein paar mögliche Haltungen, die dich stärken können:
„Ich öffne mich für das Wissen meines Körpers.“
Zyklusbeobachtung ist ein Weg, deinen Körper nicht als Objekt, sondern als freundlichen Informanten zu sehen.
„Ich pflege eine Beziehung zu mir selbst – das ist keine Pflicht.“
Das tägliche Beobachten ist nicht Kontrolle, sondern eine Form von Dialog. Wie ein Gespräch mit jemandem, den man liebt.
„Ich ehre meinen Zyklus als Rhythmus, nicht als Problem.“
Viele Frauen wurden geprägt, ihren Zyklus als Last zu betrachten. Die freundliche Wahrnehmung hilft, ihn als natürlichen Fluss wahrzunehmen.
„Ich schenke mir selbst Aufmerksamkeit.“
Das Messen, Spüren und Dokumentieren ist ein Akt der Selbstfürsorge.
„Ich übe, nicht zu bewerten – nur zu beobachten.“
Beobachtung ohne Urteil ist eine Form innerer Freiheit.
Wenn dich einer dieser Gedanken anspricht, kann er dir als inneres Motto für die Einübung der Zyklusbeobachtung dienen.
Nun die praktischen Cues für die einzelnen Momente
Gewohnheit 1: Morgens Temperatur messen
Sinnvoller Gedanke
„Ich schenke meinem Körper morgens einen Moment Aufmerksamkeit.“
Mögliche Cues
Thermometer direkt auf dem Nachttisch sichtbar neben dem Wecker.
Du suchst dir ein Motto für deinen ersten Gedanken beim Aufwachen: "Noch ist Zeit" oder „Erstmal was für mich!“ oder was dir gefällt.
Ein kleines Ritual: Nach dem Aufwachen zwei tiefe Atemzüge und dann Temperatur messen.
Belohnung: Du darfst nochmal 5 - 10 Minuten ruhen.
Gewohnheit 2: Empfindungen an der Vulva / am Scheideneingang beachten
Sinnvoller Gedanke
„Ich spüre meinen Körper im Alltag bewusst.“
Mögliche Cues
Empfindungen untertags mit Interesse an dir selbst honorieren: "Das merke ich mir und notiere es heute Abend."
Du brauchst keinen Aufwand; es geht um kleine Achtsamkeits-Fenster.
Gewohnheit 3: Zervixschleim beobachten
Sinnvoller Gedanke
„Ich beobachte Zeichen, die mein Körper mir schenkt.“
Mögliche Cues
Toilettengang als natürlicher Cue, der häufigste, automatisch integrierte Auslöser: „Wenn ich auf die Toilette gehe, nehme ich mir als erstes 2 Sekunden für einen Wahrnehmungsmoment.“
Bad-Kalender oder Klebezettel für die Anfangszeit: „Beobachten!“
Gewohnheit 4: Dokumentieren (Notizen, App, Papier)
Sinnvoller Gedanke
„Ich sammle meine Selbstkenntnis.“
Mögliche Cues
Schreibzeug oder App direkt neben dem Thermometer.
Ein kleine Mappe auf dem Nachttisch, die nur dafür da ist.
Ein schöner Stift, den du nur dafür verwendest.
Ein fester Moment am Abend: "Ich setze mich kurz ans Bett und dokumentiere, was ich am Tag wahrgenommen und beobachtet habe.”
Zusammengefasst:
Morgenroutine:
Aufwachen → Thermometer nehmen -> aufschreiben
Tagsüber:
Jede Toilettengang -> automatischer Wahrnehmungs-Cue
Abendroutine:
Kurzer Check -> „Wie geht es meinem Körper heute?“ "Was habe ich heute wahrgenommen und/oder beobachtet?"
Mit dieser Gewohnheit machst du aus deiner Idee eine Wirklichkeit:
Ich möchte im Einklang mit mir selbst und meiner Fruchtbarkeit leben, gesund und mit Aufmerksamkeit für mich selbst.
Wenn du in einer Partnerschaft lebst, wirkt sich dieser neue Stil, der deine Persönlichkeit betrifft, auch auf deinen Partner aus.



