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SEXUALITÄT - MENSCH UND PERSON

  • martina3416
  • 14. Dez. 2024
  • 3 Min. Lesezeit

Aktualisiert: 27. März



 

Transskript eines Ausschnitts aus dem Vortrag:

"Die Sinnfrage in der technologischen Gesellschaft" - Viktor E. Frankl, Begründer der Logotherapie und Existenzanalyse

Der ganze Vortrag ist auf youtube verfügbar. Das Foto ist aus diesem Video.


In diesem kurzen Ausschnitt erklärt Frankl eine der drei Möglichkeiten zur Wertverwirklichung im Leben:

  • tätig werden

  • erleben/lieben

  • in leidvollen Zeiten wachsen


Zu Punkt zwei: lieben als Mensch in Einzigartigkeit und Einmaligkeit.

"Es gibt auch Begegnungen mit Menschen, es gibt auch die Erfüllung durch die Liebe, allerdings Liebe in dem Sinne, wie er nicht für gewöhnlich im Bewusstsein der Leute ist.Sehen sie, wir haben von Albert Moll gehört, dass es einen Kontrektationstrieb (Berührungstrieb, in „Libido sexualis“ 1897) gibt.  ....  Den Trieb, sich mit einem anderen Menschen zu verbinden, in sexueller Hinsicht.

Vor diesem Kontrektationstrieb gibt es den Detumeszenztrieb (Entladungstrieb) den Trieb, die Ladung, die sexuelle Spannung loszuwerden.

Freud nannte das anders. Freud sagte, dieser Trieb – er hat das anders genannt selbstverständlich - der hat ein Ziel, das spezielle Triebziel ist die Entladung der Spannung. Aber es gibt auch ein Triebobjekt in einer höheren Stufe. Bei der Kontrektation würde es ja genügen, dass man masturbiert, um die Spannung loszuwerden. Aber da bedarf es eines Sexualobjekts auf der zweiten Stufe, nach Freud. Das ist ein Objekt, irgendwie ein x-beliebiges Objekt, ein Objekt, das Mittel zum  Zweck ist, um die sexuelle Spannung loszuwerden.

Hier hört aber sozusagen die Freud´sche und Albert Moll´sche Terminologie und Konzeptualisierung auf.

 

Aber ich glaube, das ist noch immer der subhumane Bereich. Der humane Bereich fängt erst dort an, wo ich dem Partner den Menschen sehe und nicht mehr das bloße Objekt - verstehen Sie mich? - nicht mehr das bloße Mittel zum Zweck.Und wenn ich den  Menschen sehe, dann erst habe ich einen Partner in ihm gesehen. Den tu´ ich nicht mehr (lapidare Handbewegung) „der ist mir grad gut genug, um meine Spannungen loszuwerden“. Nein! Den empfinde ich, den erlebe ich als den Partner, als Mensch zu Mensch begegne ich ihm.

Und dann gibt es noch eine letzte Stufe. Da sehe ich nicht nur den Menschen im andern, sondern da sehe ich die Person im andern. Und da meine ich, in dem Moment, wo ich von Person spreche, die Einmaligkeit und Einzigartigkeit – erinnern Sie sich an die vorhergegangene Formulierung. Das heißt, das einmalige Wesen, das „du“ sagen kann zum Menschen. Nur der Liebende wird gewahr dieser Einmaligkeit und Einzigartigkeit, des anderen Menschen.

Und das ist dann die Liebe. Und nicht nur das Menschsein. Das ist der humane Bereich (kreist die Stufe mit dem Menschen/Partner ein) und das ist dann der Bereich der Liebe (kreist die Stufe mit Person ein).

Das geht noch viel weiter als man vor ein paar Jahrzehnten oder einem Jahrhundert, einem dreiviertel Jahrhundert gedacht hat. Liebe oder Sexualität, die menschenwürdige Sexualität ist, beginnt erst auf diesen beiden höheren Stufen.

Die Rücksicht auf den andern. Sehen Sie, das geht ja so weit, wie bei allgemeinen Problemen die sogenannte Selbstverwirklichung, nicht wahr. Als ob´s darum ginge! Wir werden gleich davon noch kurz zu sprechen haben. Es geht ja darum, dass der andere nicht für mich bloß da ist. Oder wie vorhin bei Hillel es geheißen hat: Aber wenn ich es nur für mich tue, was bin ich dann? Wenn ich etwas nicht tue um einer Sache willen oder eines Menschen willen, einer Person willen oder eines Werkes willen, dann bin ich ja noch gar nicht eigentlich Mensch."

 








Martina Knodt
Adolph-Kolping-Str. 5

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Logotherapie und Existenzanalyse nach Viktor E. Frankl

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